Schimmelbildung durch Baumangel Beispiel für Wärmebrücke
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Schimmel im Schlafzimmer in einem Neubau (Erstbezug) lässt oft falsches Lüften vermuten. Ein Sachverständiger hat alle mit möglicher Schimmelbildung zusammenhängende Fakten zu prüfen. Der Schimmel ist bereits nach der ersten Heizperiode aufgetreten. Dabei wurde von den Bewohnern "Restbaufeuchte" vermutet.
Die Bewohner versuchten durch Heizen und Lüften die Schimmelbildung im 2. Winter zu verhindern, nachdem sie die Ecke mit chemischen Mitteln und Farbe "beseitigt" hatten. Der Schimmel trat im nächsten Winter erneut, jedoch reduziert auf. Dabei wurde geklagt, dass die nun über den Thermostat eingestellt Temperatur von rd. 20 °C im Schlafzimmer zu hoch sei. Klimadaten beim Ortstermin Winter 2000/2001:
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Raumluft
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20,5 ° C
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Luftfeuchtigkeit
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55 %
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Oberfläche Aussenwand
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18,2 ° C
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Oberfläche Innenwand
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20,1 ° C
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Aussentemperatur
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-3,5 ° C
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Oberfläche Stahlbetondecke an Schimmelstelle
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10 - 14,5 °C (Entfernung vom Eck steigend)
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Schimmelbildung Schlafzimmer NW- Ecke
Ãœber dem Schlafzimmer befindet sich in Teilbereichen eine Dachterrasse, welche umlaufend um die Dachgeschosswohnung geführt wurde.
Das Brüstungsgeländer besteht aus Mauerwerk mit Aussteifungsstützen aus Beton. Dieses "Geländer" wirkt wie eine "Kühlrippe". Dadurch wird die Oberflüche der Raumecke soweit abgekühlt, dass sich Kondenswasser niederschlägt.
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"Kühlrippe" als Brüstung
Der Riss auf der Westseite in Deckenhöhe kann eventuell zu einer Durchfeuchtung und dadurch zur Abnahme der Wärmedämmung des Mauerwerkes führen.
Hier sind noch weitere Untersuchungen nötig.
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In die Psychrometertafel eingetragene Klimawerte (Temperatur 20,5 °C >Beginn Eintragung), nach oben bis rel. Luftfeuchte ca. 55 %, dann waagrecht ergibt Taupunkt (=Temp. des feuchten Thermometers) hier rd. 11 °C. Bei dieser Oberflächentemperatur fällt Feuchtigkeit aus.
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