"Schimmelpilz" auf Wänden
Baumangel oder Nutzerbedingt?
Hier das 1. Beispiel > falsches Lüften!
Bei Schimmelpilz in Gebäuden wird immer wieder gestritten ob es sich in der Ursache um Baumängel (Wärmebrücken) oder um falsches Nutzerverhalten handelt.
Wärmebrücken lassen sich kaum völlig vermeiden >Beispiel Raumecken; geometrisch bedingte Wärmebrücke.
Die Ursachenfindung ist oftmals problematisch, da bei Ortsterminen das Raumklima vorher durch "kräftiges Lüften" und "Aufheizen" nicht dem "normalen Lüftungsverhalten" entspricht.
Eichler teilt die relative Luftfeuchtigkeit wie folgt ein:
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Stockflecken im Eck, Hier EG- Wohnung
Um genaue Aufschlüsse über das "Lüftungsverhalten" der Bewohner zu erhalten, sind Langzeitmessungen zu empfehlen. Erfahrungsgemäss stellt sich dann das gewohnte "Lüftungsverhalten" nach einer gewissen Zeit (oft bereits nach einer Woche) wieder ein.
Es ist dabei sinnvoll, neben der relativen Feuchte und der Raumtemperatur auch die Oberflächentemperatur einer mit Schimmel befallenen Stelle und die Aussentemperatur zu messen.
Messungen sind natürlich nur in der kalten Jahreszeit sinnvoll.
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Wie aus vorstehenden Messkurven erkennbar, liegt die relative Luftfeuchte teils über 80 %. Zu Beginn der Aufzeichnungen war die Raumtemperatur bei rd. 20 °C (relative Luftfeuchte bei rd. 70 %). Danach änderte sich das Nutzerverhalten wieder, es wurde nur noch bis ca. 18 °C im Schlafzimmer aufgeheizt, die relative Luftfeuchte stieg an. Wie aus den Kurven erkennbar, wurde bis zu 3 x am Tag gelüftet. Dieses Lüftungsverhalten reichte jedoch nicht aus (vergl. Lüftungsempfehlungen unten), Schimmelbildung im Schlafzimmer selbst nach 2 Jahren Benutzung des Neubaues zu verhindern.
Im ersten Jahr trat Schimmel auch im Wohnzimmer auf, im 2. Jahr war kein Schimmel mehr feststellbar.
Eine zusätzliche Überprüfung auf Wärmebrücken stellt die Möglichkeit der Messung der Oberflächentemperaturen dar. Dies kann durch punktuelle Messungen der Oberflächentemperatur oder durch Thermographie erfolgen.
Nachstehend ist die "preisgünstige" punktuelle Messung dargestellt.
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Bei der Auswertung der nachstehenden Messwerte war gewisse Vorsicht geboten, wie die folgenden Darlegungen zeigen:
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Messpunkte
In der SW- Ecke ist u. a. Schimmel aufgetreten (siehe Foto oben).
Betrachtet man die Oberflächentemperaturen z. B. Pkt. 5 + 7 mit 18 °C so fällt die geringe Temperaturdifferenz von nur 0,2 bzw. 0,7 °C zur Raumtemperatur auf. Die Ziegelwand hatte hier einen "super" Dämmwert. Bei einer gemessenen Aussentemperatur von -2,5 °C, einer Raumtemperatur von 18.2 und einer Oberflächentemperatur der Wand mit 18°C ergäbe dies einen K- Wert (U- Wert) von 0,1 W/m²*K.
Erklärung: Es wurde vor dem Ortstermin kräftig gelüftet und mindestens mehrere Stunden vorher der Heizkörper aufgedreht. Die Wandoberfläche war "gut" aufgeheizt.
Daraus erkennt man die Wichtigkeit der Langzeitmessung. Merke, es wird immer manipuliert, was menschlich und verständlich ist.
Nachstehend Psychrometertafel aus Feuchtigkeit in Gebäuden von Oxley + Gobert.
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Auszug aus Ziegelforum, Mauerwerkstage 2000.
Zusammenfassung:
- Wärmebrücken sind nicht völlig vermeidbar, liegt die Oberflächentemperatur oberhalb der Taupunkttemperatur, tritt kein Kondenswasser und somit kein Schimmel auf.
- Die relative Luftfeuchte sollte zwischen 50 - max. 60 % liegen.
- Richtiges, kontrolliertes Lüften und Heizen ist insbesondere bei Neubauten in den ersten Jahren unabdingbar
- Bei Altbauten müssen die Bewohner nach Einbau von neuen Fenstern auf anderes Lüftungsverhalten "umgewöhnt" werden.
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